2016 – Mas­se­fi­gu­ren

Mit Mit­teln des För­der­ver­eins erwor­ben, konn­ten Mit­te 2016 aus ver­gilb­tem Papier 94 Tie­re und Figu­ren aus Mas­se aus­ge­packt wer­den, alle­samt nahe­zu unbe­nutzt, nicht ver­schmutzt oder beschä­digt; der Über­lie­fe­rung der Ver­käu­fer nach einst erwor­ben in den 1940er /​ 1950er Jah­ren. Ein Schatz, der in die­ser Güte bis­her nicht in der Samm­lung zu fin­den ist.

Alle Objek­te sind mit Tuchs­taub bzw. fei­nem gefärb­ten Holz­mehl bestreut. Bei qua­li­täts­vol­len Sor­ti­men­ten hat­te sich Mit­te des 19. Jahr­hun­derts die­se beson­de­re Ober­flä­chen­ver­ede­lung her­aus­ge­bil­det. Für die­ses Ver­fah­ren wur­den die Kör­per mit Leim­was­ser oder Far­be ver­se­hen, auf die noch im feuch­ten Zustand das tro­cke­ne Mate­ri­al auf­ge­streut wur­de. Sol­che Tier­va­ri­an­ten wur­den als Rau­h­vieh, Tuch­schur­tie­re, Samt­tie­re bezeich­net und gehör­ten mit ihrer ori­gi­nel­len, hoch­wer­ti­gen Felli­mi­ta­ti­on zu den hoch­prei­si­gen Erzeug­nis-Grup­pen. Säge­spä­ne erga­ben eine grö­be­re Beflo­ckung, Scha­fe wur­den gar mit Fell­stück­chen beklebt, Geflü­gel mit ech­ten Federn.

Wir gehen davon aus, dass vor allem die Tie­re unse­rer Erwer­bung aus der Reichelt´schen Fami­lie stam­men. Alfred Rei­chelt (1872 – 1944), Seif­fen, stell­te sei­ne Model­le selbst her, die For­men goss er aus Gips oder Schwe­fel, neben exo­ti­schen Tier­grup­pen waren es nach 1914 vor allem Jagd- und Wald­sor­ti­men­te, 15 Bei­spie­le zeigt der Kata­log des Seif­fe­ner Ver­la­ges H. E. Lan­ger 1936. Alle unse­re Tie­re zeich­nen sich durch eine hohe gestal­te­ri­sche und hand­werk­li­che Qua­li­tät aus. Schritt­stel­lun­gen bzw. Sitz­hal­tun­gen sind natur­nah gehal­ten. (12)

In einem klei­nen Mus­ter­schrank ist die Samm­lung in der Dau­er­aus­stel­lung im Spiel­zeug­mu­se­um zu sehen.

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Quellenangabe:

(12) Virtuelles Museum Ausgabe 2017-1

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